Familie Drexel
Die Geschichte meiner Mutter – erzählt von ihrem Sohn Dirk Drexel
Über ihren naturverbundenen Lebensweg, ihre besondere Art, Pflanzen zu verstehen und warum viele sie heute als Ida von Urbrunnen kennen.
Es gibt Menschen, die prägen unser Leben mit einer Tiefe, die man erst viel später wirklich begreift. Für mich ist dieser Mensch meine Mutter. Wenn ich heute über Natur spreche, über Pflanzen, über Werte wie Achtsamkeit, Respekt und ursprüngliche Kraft, dann führt praktisch jeder Gedanke zu dem, was sie mir beigebracht hat.
Ich bin mit einer Frau aufgewachsen, die in Pflanzen nicht nur Blätter, Wurzeln und Farben sah, sondern Geschichten, Zusammenhänge und Bedeutungen. Sie hatte eine besondere Gabe, die Natur zu „lesen“. Und genau diese Gabe hat mein eigenes Leben geformt – von der Kindheit bis heute.
Eine Kindheit voller Pflanzen, Wärme und gelebter Naturverbundenheit
Meine Kindheit fand zu großen Teilen draußen statt. Während andere Kinder vieles aus Schulbüchern lernten, war mein Klassenzimmer oft der Wald, eine Wiese oder ein Bachlauf. Meine Mutter zeigte mir die Pflanzenwelt mit einer Ruhe, die bis heute in meinem Gedächtnis geblieben ist. Jede Pflanze war für sie ein Wesen mit Charakter.
Sie brachte mir bei:
- Pflanzen nicht nur zu erkennen,
- sondern sie zu verstehen.
- nicht nur hinzuschauen,
- sondern wahrzunehmen.
- nicht nur Fakten zu kennen,
- sondern ihre Signatur, ihr Wesen zu lesen.
Die Signaturenlehre, die viele nur aus der Theorie kennen, war bei uns zu Hause Alltag. Keine trockene Lehre, sondern lebendiges Wissen. Wenn meine Mutter über eine Pflanze sprach, hatte man das Gefühl, sie erzählt von einem alten Freund.
Ein Herbarium war für uns nie nur ein Buch mit gepressten Pflanzen – es war eine Sammlung von Geschichten, von Jahren des Beobachtens, des Lernens und des Begreifens. Diese Haltung wurde der Grundstein für alles, was ich später selbst entwickelt habe.
Der Lebensweg meiner Mutter – eine naturverbundene Frau mit außergewöhnlicher Klarheit
Für viele Menschen war meine Mutter eine warmherzige Heilpraktikerin und jemand, der auf ganz besondere Weise über Natur sprechen konnte. Menschen vertrauten ihr nicht, weil sie laut war, sondern weil sie eine Tiefe ausstrahlte, die man selten findet. Es war die Mischung aus Wissen, Intuition und Ruhe, die sie auszeichnete.
Ihr Lebensweg war geprägt von Pflanzen, vom Studium der Natur und von dem Wunsch, Menschen einen Zugang dazu zu eröffnen. Sie war jemand, der immer im Einklang mit dem gearbeitet hat, was sie fühlte und verstand. Für viele wurde sie dadurch zu einer wichtigen Begleiterin – und ihre Verbundenheit zur Natur hat Spuren hinterlassen, die bis heute weiterwirken.
Warum viele Menschen sie heute als Ida von Urbrunnen kennen
In den letzten Jahren hat meine Mutter einen Namen gewählt, der für viele Menschen gleichzeitig neu und doch erstaunlich vertraut wirkte: Ida von Urbrunnen.
Und aus meiner Sicht war dieser Name ein vollkommen natürlicher Schritt.
„Ida“ trägt etwas Weiches, Warmes in sich.
Der Name beschreibt einen Teil ihrer inneren Haltung:
Erdverbunden. Still. Klar. Selbstbestimmt.
Viele Menschen verbinden heute beide Seiten ihrer Persönlichkeit miteinander:
die warmherzige naturverbundene Frau, als die viele sie kennenlernten – und Ida von Urbrunnen, die Ausdruck einer tieferen, gereiften Lebensphase ist.
Für mich als Sohn ist es kein Bruch, sondern eine Fortsetzung ihrer Entwicklung. Ein neuer Ausdruck derselben inneren Wahrheit.
Was meine Mutter heute macht
Ob unter ihrem ursprünglichen Namen oder als Ida von Urbrunnen – die Essenz bleibt dieselbe:
Meine Mutter lebt ihre Naturverbundenheit weiter, jeden Tag.
Sie arbeitet weiterhin mit Pflanzen, beobachtet, studiert und begleitet.
Sie ist nach wie vor jemand, der die Natur als Lehrmeister versteht.
Sie folgt ihrer Intuition, ihrem Wissen und ihrer ruhigen Art, Zusammenhänge zu erkennen.
Ihr Alltag ist geprägt von Stille, von Natur, von Achtsamkeit – und von der tiefen Überzeugung, dass die Natur uns alles zeigt, wenn wir bereit sind zuzuhören.
Wie ihr Weg meinen Weg geprägt hat
Für mich war es eine natürliche Entwicklung, selbst Heilpraktiker zu werden. Nicht, um in Fußstapfen zu treten, sondern um die Welt genauso verstehen zu können, wie meine Mutter sie verstand. Pflanzenkunde war für mich nie ein Fremdwort – sie war schlicht der Stoff, aus dem meine Kindheit bestand.
Doch im Laufe der Zeit wurde mir klar, dass ich etwas Eigenes schaffen wollte. Etwas, das von ihren Werten inspiriert ist, aber meine eigene Handschrift trägt. Etwas, das Natur nicht reduziert, sondern bewahrt. Etwas, das die Reinheit der Pflanzen respektiert.
So entstand Dirk Drexel Herbarium.
Warum ich Dirk Drexel Herbarium gegründet habe
Herbarium ist nicht einfach eine Marke.
Es ist ein Ausdruck dessen, wie ich die Welt sehe.
Es ist eine Fortführung unserer Familienphilosophie – frei, unabhängig und aus tiefem Respekt zur Natur.
Ich wollte Pflanzen in ihrer ursprünglichen Form weitergeben, ohne Verkapselung, ohne künstliche Zusätze, ohne alles, was den ursprünglichen Charakter verändert.
Unverfälschte Pflanzenkraft, nachhaltige Verarbeitung, traditionelle Pflanzenkunde – das sind die Säulen meiner Arbeit.
Herbarium steht für:
- reine Pflanzen in ihrer natürlichen Form
- traditionelle Verarbeitung
- sorgfältige Herkunft
- wissenschaftlich dokumentiertes Wissen
- Nachhaltigkeit
- Verantwortung gegenüber jeder einzelnen Pflanze
Diese Werte tragen meine Arbeit – und sie tragen meine eigene Geschichte.
Familientradition – ohne Vergangenheit zu kopieren
Was ich heute tue, ist inspiriert von meiner Mutter, aber es ist mein Weg.
Ich wiederhole nichts.
Ich imitiere nichts.
Ich führe fort, was wichtig ist: Achtung vor der Natur, Liebe zur Pflanzenwelt, Respekt gegenüber ihren Kräften.
Das ist die Tradition, in der ich stehe.
Nicht als Kopie, sondern als Weitererzählung – in meiner eigenen Sprache.
Ein persönlicher Abschlussgedanke
Wenn ich heute Pflanzen trockne, sortiere, prüfe oder neue Rezepturen entwickle, dann begegnet mir meine Mutter in Gedanken sehr oft. Nicht als öffentliche Figur, nicht als jemand mit vielen Rollen – sondern als der Mensch, der mir die wichtigsten Dinge beigebracht hat.
Ihre Hände, ihre Ruhe, ihre Art, eine Pflanze anzusehen, haben sich tief in mein Leben eingeprägt. Und selbst wenn ihr Name heute unterschiedlich wahrgenommen wird – ob im privaten Kontext oder als Ida von Urbrunnen – für mich bleibt sie meine Mutter.
Dies ist die Geschichte, die mich geprägt hat.
Dies ist die Wurzel von Dirk Drexel Herbarium.
Und es ist mein Wunsch, dass man in allem, was ich tue, etwas von der Wärme, der Klarheit und der Naturverbundenheit spürt, die sie mir mitgegeben hat.